Wohnungsnotstand und Energiearmut

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In Berlin wird gebaut und gebaut und gebaut! Man sollte meinen, dass neben Großprojekten wie dem Flughafen oder dem Stadtschloss (wer braucht das eigentlich?) auch ausreichend Wohnraum geschaffen wird, wo doch seit ca. 1 ½ Jahren die Erkenntnis durchsickert, dass der Bedarf an Wohnungen aufgrund des Geburtenrückgangs eben nicht abgenommen hat. Im Gegenteil, im Jahre 2011 wurde erstmals wieder eine Zunahme der Bevölkerung verzeichnet (jahrelang lebten wir in der Angst, einem aussterbenden Volk anzugehören), insbesondere, oh Wunder, in den Großstädten! (die Bevölkerungszunahme in Großstädten hängt natürlich auch mit der Einwanderung zusammen)

Darauf war man gar nicht vorbereitet, weshalb nun der Wohnungsnotstand ausgerufen wird. 2012 berichtete das Mietermagazin (4/2012, S. 12), dass in den nächsten Jahren 825 000 Wohnungen gebaut werden müssten, um eine drohende Wohnungsnot abzuwenden. Dabei stützte man sich auf eine Studie des Eduard-Pestel-Instituts in Hannover, nach der die Zahl der Haushalte von 2000 bis 2010 um rund 2 Millionen zugenommen hat, bis 2017 wird mit einem weiteren Zuwachs in Höhe von einer Million Haushalten gerechnet.

Bemerkenswert ist, dass der Anteil der Haushalte mit einem Einkommen unter 1.500 € pro Monat auf über 44 Prozent und die Zahl der Wohnungslosen um fast 10 Prozent gestiegen ist. Das bedeutet, dass vor allem der Bedarf an günstigen Mietwohnungen gestiegen ist und weiter steigen wird. Gefordert wird eine neue Wohnungsbaupolitik, der Neubau von Sozialwohnungen usw. Die Regierung soll sich nicht aus der wohnungspolitischen Verantwortung ziehen, fordert Lukas Siebenkotten, Direktor des Deutschen Mieterbundes. Hieß es nicht noch vor kurzem, dass der „Freie Markt“ in einer kapitalistischen Gesellschaft alles am besten regeln kann, dass wir keine Sozialbindung von Wohnraum mehr benötigen? Die tatsächlichen Gegebenheiten ändern sich manchmal schneller als es dauert, eine Prognose über zukünftige mögliche Entwicklungen zu verfassen.
Der Immobilienverband Deutschland (IVD) bestätigt ebenfalls, dass Wohnen in Großstädten immer teurer wird, steigende Mieten seien jedoch Voraussetzung für die dringend benötigte Belebung der Wohnungsmärkte. Wohnungsknappheit sei laut IVD-Präsident Jens-Ulrich Kießling „allenfalls ein Phänomen besonders nachgefragter Innenstadtlagen.“

Die Berliner Morgenpost vom 19./20.Januar 2013 meldet, dass der Senat 38.000 neue Wohnungen bauen will, Experten halten das für völlig unzureichend. Angesichts der Bevölkerungsprognosen für 2030 werden mindestens 150.000 neue Wohnungen gebraucht (David Eberhard vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen).
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung plant die Bebauung des ehemaligen Flughafenareals Tempelhof, dort sollen 4700 Wohnungen entstehen. Super Plan, sollte man denken, jedoch ist eine Bürgerinitiative anderer Ansicht und will die Bebauung verhindern. Innerhalb eines Monats sind für das Volksbegehren „100% Tempelhofer Feld“ 20.000 Unterschriften gesammelt worden (Berliner Morgenpost 26/27.Januar 2013). Nach dem Willen der Initiative soll auf dem Gelände gar nicht gebaut werden. Ich gehe davon aus, dass die Mitglieder der Bürgerinitiative nicht unter der Wohnungsnot leiden, sie hätten gern großstädtischen Komfort mit ländlicher Ökoidylle verbunden, wollen keinen Lärm und keine störenden Nachbarn, aber alle nötigen Dienstleistungen in direkter Nähe. Ja, das ist verständlich, aber irgendwo müssen die Wohnungen gebaut werden und Freiflächen sind in Großstädten selten.

Der Berliner Immobilienmarkt ist unter Anlegern im In- und Ausland immer noch beliebt und gilt als lukrativ. Eine Eigentumswohnung in Kreuzberg ist mit 2000 bis 4000 € pro Quadratmeter preiswert. Bei Mietwohnungen muss man im Falle der Neuanmietung lediglich 10 bis 12 € pro Quadratmeter investieren. Die veröffentlichten Durchschnittswerte von 6,59 bis 7,50 € pro Quadratmeter sind Schnee von gestern!

Der Umsatz bei Immobilienwerten stieg von 8,5 Milliarden im Jahr 2010 auf 10,8 Milliarden € im vergangenen Jahr, das sind locker 2 Milliarden Umsatzsteigerung! Grund dafür sei die Suche nach einer sicheren Kapitalanlage, wobei sich das klassische Gründerzeit-Mietshaus besonderer Beliebtheit erfreut. Der Kauf von Eigentumswohnungen, (Umsatz 2011: 2,8 Milliarden €) hat um 5 Prozent zugenommen. Nach Ansicht des Leiters der Abteilung Immobilienbewertung und -marktforschung, Michael Kiefer sind jedoch nicht die sog. „Heuschrecken“ die Preistreiber auf dem Immobilienmarkt, sondern der gehobene Privatkunde sowie kleine und mittlere Anleger. Immobilien gelten als sichere Altersvorsorge, solange die Kredite bedient werden können oder die Eigentumswohnung gar cash bezahlt wird, ist das nicht falsch, aber hatten sich nicht auch Millionen US-Amerikaner darauf verlassen(auf einen dauerhaft boomenden Immobilienmarkt nämlich), die jetzt zwar keine Häuser mehr haben, dafür aber jede Menge Schulden. Ach ja, die Finanzkrise hing doch auch irgendwie damit zusammen. Egal, der freie Markt regelt das schon! Wegen der Finanzkrise und der niedrigen Zinsen lohnt sich die Immobilie als Anlage in Deutschland, heißt es.

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